uvmann

Natürlich war die öffentliche Meinung zuletzt gegen sie. Klingelton-Overkill und immer weniger redaktionelle Formate... das Musikfernsehen war für die kritische Klientel schon lange am Ende, abgelöst vom Netz und zerstört durch Umstrukturierungen hin zu Dating-Shows, Extremquatsch-Fernsehen und Comedy-Formaten. Für MTV Deutschland nun wurde gestern der letzte Nagel in den Sarg redaktionell betreuter Musikfernseh-Formate geschlagen. In einer ersten Welle wurden 65 Mitarbeiter aus Redaktion und Produktion entlassen - 15 direkte, sofortige Entlassungen, 50 Verträge werden aufgelöst. Bis auf eine (wohl aufgezeichnete) Sendung TRL pro Woche gibt es somit fast nichts mehr auf MTV, das in Berlin produziert wurde und einer Redaktion entstammt, nicht mal mehr die MTV News. Der Kapitän des Flagschiffs, Markus Kavka, selbsternannter Opa des Jugendfernsehens, ist jedoch immer noch an Board, das haben sich die Verantwortlichen dann wohl doch nicht getraut.
Weitere 80 bis 90 Mitarbeiter, so firmennahe Quellen, sollen außerdem Anfang 2009 das Haus verlassen müssen. Das ist dann doch alles sehr heftig, wenngleich wohl unausweichlich.
Internet soll jetzt der King im Hause MTV Networks/Viacom werden. Wir sind - mehr oder weniger - gespannt.

Außerdem gerade frisch bei Horizont zu lesen: MTV Networks dampft Comedy Central ein

Auch kress.de weiß mittlerweile bescheid.

Kleiner Hinweis auf die morgen, Montag der 06. Oktober, startende fünfteilige Reihe "Hip Hop Don't Stop", in der sich das ZDF vom 06. bis zum 27. Oktober 2008 im Rahmen der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" Filmen widmet, die sich mit der Entwicklung der HipHop-Kultur der letzten 30 Jahre beschäftigten.

Die Termine:
* Montag, 06. Oktober 2008, 0.25 Uhr
"Wholetrain"
* Montag, 13. Oktober 2008, 0.40 Uhr
"Wild Style"
* Montag, 20. Oktober 2008, 0.00 Uhr
"Here We Come"
* Montag, 27. Oktober 2008, 23.55 Uhr
"Love, Peace and Beatbox"
* Und im Anschluß: 1.05 Uhr
"Lost in Music - Hip Hop Hooray!"

Ohne alle Filme zu kennen, eine klare Empfehlung. Und zur Vorbereitung hier ein eben erst online gegangenes Interview mt Martha Cooper, jener legendären New Yorker Ikone der HipHop-Fotografie, die u.a. in den Siebzigern erste Fotos von Graffitti in die Tageszeitungen brachte und die vor allem mit dem lesens- und sehenswerten Buch "Hip Hop Files" jüngst Beachtung fand.

Wer, wie ich, das rechtzeitige Einschalten von Charlotte Roches neuer Sendung "Charlotte Roche unter..." am Mittwoch den 01. Oktober verpasst hat, bekommt in der 3sat Mediathek nicht nur die Möglichkeit sich die verpasste Folge "....unter Bestattern" anzuschauen, interessanterweise stehen dort auch schon alle kommenden Episoden zum Abruf bereit. Mittwochs gegen 23.15 Uhr kann man sich in Zukunft also auch was anderes vornehmen, ohne die Sendung zu verpassen. Aber vorsichtig, allen von den Feuchtgebieten und den Mainstream Medien auf die falsche Fährte geschickten Sensationszuschauern sei gesagt: das hier ist einfach nur Charlotte, wie sie für einen Tag in Welt Anderer eintaucht, keine Doku mit einer marktschreierischen Skandalnudel. Wenngleich dennoch anzumerken ist, dass die erste Episode, "Charlotte Roche unter Bestattern", alleine schon des Themas wegen sehr zurückhaltend, ungewohnt vorsichtig und schwerfällig daher kommt, aber alles andere als uninteressant ist. Im weiteren Verlauf schlüpft Madame Roche außerdem für einen Tag in Rollen bei Truckern, Altenpflegern, Müllmännern und Jägern. Alles hier zu sehen.

So lustig. Auch wenn man gerade ob der Irreführung dann auf einmal ein ganz komisches Gefühl bezüglich der Kids bekommt...

Muss man nicht mehr viel zu sagen. (via)

Der RBB muss sparen und stellt nicht nur Radio Multikulti ein (irgendwie schade), sondern auch Polylux (bei allem Wohlwollen, über diese Sendung teils ja doch interessante Themen im öffentlich-rechtlichen TV zu sehen, dank der Attitüde und Moderation dann aber doch: nicht schade). Schöss.

Nichts gegen Praktika. Oder Praktikanten in verantwortlichen Positionen. Nichts gegen die ehemalige Idee des Musiksenders MTV, der heutzutage dringend mal das M aus dem Namen streichen sollte. Aber: in einer Sendung über die "größten Rockbands aller Zeiten" einmal AC/DC nur auf Platz 9 zu wählen, ist schon mal bedenklich. Aber Geschmackssache. Wenn es doch nur so wäre. Denn in Wirklichkeint wurden sie auf Platz 9 gesetzt, als es um die "größten US-Rockbands aller Zeiten ging. Aua. Naja, ist ja auch kompliziert, schließlich singen sie ja auch in englischer Sprache. Hahaha.

Aufgeschnappt per Skype, nachgegooglet hier.

Ich bin ein Star holt mich hier raus: Man kann ja einiges an diesem TV-Format auszusetzen haben, das in einer ganzen Reihe von Ländern ausgestrahlt wird. Am peinlichsten sind und bleiben die C-Promis, die sich zum Dschungelaffen machen. Möchtegern-DJ Tomekk zum Beispiel, die olle Mogelpackung. Dabei sind Dirk Bach und Sonja Zietlow stellenweise ja richtig gut von den Autoren der Sendung bedient worden, wie man beim Fernsehlexikon in "Neues aus Maden-Maden" nachlesen kann. Was ich aber eigentlich sagen will: Gegen den sensationellen Enthüllungsbericht der ultraschlechten, wannabe-Politikredaktion von Frontal 21 (die mit den unsäglichen Killerspiel-Berichten), ist das Dschungelcamp Grimme-Preis verdächtig. Aber sehr selbst, was die hochnotpeinliche Sendung so schonungslos aufgedeckt hat. Kameras im Dschungel, alles Fake,... is nich wahr, ne? Ein Skandal. Wie gut, dass dieser so schonungslos aufgedeckt worden ist.

Season 5. Yeah!